Jugend-Film-Projekt „Platzverweis“
Ulrike Helmholz als Gesangslehrerin bei
Jugendlichen in Giengen.
Initiator und Realisator
des Projektes ist Christoph Helmholz.
Ein Projekt der:
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creating the ideas
focusing the story
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Das
Filmprojekt „Platzverweis“
Platzverweis ist ein Film von Jugendlichen über den Konflikt mit ihrer
Umgebung,
der Schule und den
Anwohnern. Es geht um ihren Lieblings-Treff einem Hartplatz
mit Basketballkorb
und Fußballtoren an der Schule in ihrem Stadtteil. Im Film
erzählen die
Jugendlichen von sich selbst, beziehen Stellung zum Thema
„Platzverweis“ und zeigen, was ihnen Spaß macht.
Filmauszug:
„Und was macht ihr?“
„Nix, Scheiße bauen.“
Auf Grund von Sachbeschädigungen, vor allem aber von Glasscherben sieht
sich
die Schulleitung
gezwungen zu handeln. Sie stellt einen Antrag beim Stadtrat auf
Umzäunung des gesamten Schulgeländes, einschließlich dem
Hartplatz.
Der Rektor der Schule sieht eine zu große Verletzungsgefahr und will so
eine
Diskussion: wie gehen wir mit unseren Jugendlichen um, anregen.
Das Jugendreferat der Stadt Giengen beantragt
einen zusätzlichen betreuten
Treffpunkt für die Südstadt.
Der Konflikt Bühlschule ist Bestandteil eines Modellprojektes des
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Konzept
entwickelte das
Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (ies)
Hannover. Alle Beteiligten wie Schule, Ämter, Polizei, Anwohner und die
Jugendlichen wurden eingeladen, um einen gemeinsamen Ansatz zur Lösung des
Konflikts zu finden. Die Treffen wurden von einem Moderator geleitet.
....
Dank der Finanzierung durch die Landesanstalt für Kommunikation Baden-
Württemberg Stuttgart (LfK) konnte das Filmprojekt realisiert werden.
Ein Ziel der
LfK ist die Förderung von Medienkompetenz bei Jugendlichen. Wie werden
Beiträge gemacht, welche Glaubwürdigkeit, welche Wahrheitsgehalt hat
heute das
Fernsehen, zum Beispiel eine Nachrichtenszene. Diese Frage steht nicht
im
Vordergrund des Filmprojektes, ergibt sich automatisch durch das Drehen
eigener
Szenen und den Schnitt. Welche Szenen wählen wir aus, warum entscheiden
wir
uns für diese und
nicht für die andere. Was kann man mit Filmschnitt beim
Zuschauer alles erreichen, wie wird im Fernsehen mit Bildern und Text
manipuliert.
Mit fachlicher Unterstützung der LfK stellte ich den Antrag auf
Förderung und
innerhalb kurzer Zeit
konnte ich mit der Arbeit beginnen.
Filmauszug:
„Warum schlägert
ihr?“
„Ja, weil die uns nerven.“
„Was heißt die nerven?“
„Die sagen irgendwas, halt über
uns halt, dann schlägern wir.“
Eine Idee für dieses Filmprojekt ist das Verbinden von klassischer
Videotechnik
mit der neusten
Technik, dem Handy. Ein Teil des Films soll mit dem Handy
gedreht werden und
der andere mit einer klassischen semi-professionellen Video
Kamera. Mit der großen Kamera sollen die Jugendlichen sich das Handwerk
Film
erarbeiten. Bei der
Großen müssen sie mehr auf den Bildausschnitt, die Schärfe
oder während eines
Interviews auf die Störgeräusche achten. Die Filmarbeit
erfordert Konzentration
und Engagement, was für diese Jugendlichen nicht selbst
verständlich ist.
Meine Idee ist, dass man das Handy wie eine professionelle Kamera
verwendet
und somit ebenfalls
gute Ergebnisse erzielt. Es kommt darauf an, zu Wissen, wie
Filme funktionieren und das es viel mehr Spaß macht, nicht nur „drauf
zuhalten“.
Ein anderes Ziel ist, den Jugendlichen Zeit zu lassen, etwas Eigenes zu
entwickeln. Ich will
ihnen nicht zu schnell etwas vorschreiben, denn das Gefühl
sich immer nach den Erwachsen richten zu müssen kennen sie nur zu gut.
Dieses
Projekt „schrie“ gerade danach, mir diesen Freiraum zu nehmen. Ich
stehe nicht
unter dem Zeitdruck
einer Schule. Filme drehen macht Spaß und Lernen kann
auch Spaß machen,
selbst wenn man hierfür Absprachen einhalten muss.
Mein erstes Treffen findet Mitte August auf dem Hartplatz bei der
Bühlschule statt.
Das erste Mal kommen die Jugendlichen einiges zu spät. Auf der Treppe
zwischen
Zaun, Müll und Grünanlage beginnt der Unterricht. Die ersten Fragen
sind
provozierend. Spontan
lasse ich mich nicht schocken, sondern nehme ihre
abstrusen Ideen
ernst, frage nach, was sie als Regisseure dem Zuschauer mit so
einer Gewaltszene
erzählen wollen. Ich führe sie immer wieder auf den wichtigen
Punkt im Film zurück: Ihr seid jetzt Regisseure und mit jeder Szene,
mit jeder
Einstellung wollt ihr dem Zuschauer etwas erzählen. Also was wollt ihr
damit
ausdrücken. Es
entstehen interessante Diskussionen unter den Jugendlichen und
mit mir.
Filmauszug:
„Aber ich hab gehört, du musst
jetzt 2 Jahre in Knast, wie kommt des.“
„Wegen Schwarz fahren, wegen
Polizeiauto zusammen fahren, zwei
Körperverletzungen
gefährliche.“
„Das ist eigentlich Alltag
schon hier, das hier irgendwas hier passiert. Was soll
ich
davon halten, das ist halt so.“
Erstaunlich ist, die extreme Abneigung der Jugendlichen ihren gewohnten
Platz zu
verlassen. Gleich
beim ersten Treffen schlage ich Gruppenarbeit vor, um sich
Ideen auszudenken. Sie sollen mit Papier und Stiften arbeiten, aus
praktischen
Überlegungen will ich in das Haus der Jugend wechseln. Das Haus der
Jugend
HdJ, liegt etwas weiter entfernt in der Unterstadt. Die Südstadt liegt auf
der
Anhöhe oberhalb des Tals. Es entsteht Unruhe. Niemand äußerte sich
eindeutig.
Ich schlage ein Pause vor, um darüber
nachzudenken. Zwei der Mädchen bringen
den Mut auf und
erzählen, dass sie lieber hier auf der Treppe arbeiten wollen. Sie
würden auch Papier
und Stifte holen. Bis zum Herbst findet nun die Arbeit auf der
Treppe zwischen Zaun und Gebüsch statt. Ich lerne den Platz zu lieben,
genau
wie die Jugendlichen.
...
Außerdem hält ihre Konzentration nicht besonders lange an. Einige gehen
immer
wieder Basketball
spielen. Ich störe mich nicht daran, lasse sie sich austoben und
ziehe sie nach einer
Weile wieder in die Filmarbeit herein. Ich arrangiere mich mit
dem Treppenplatz, ich
gewöhne mich sogar an diesen Platz. Leider gibt es keine
richtige
Filmdokumentation über diese Phase unserer Zusammenarbeit.
Dafür entsteht die Idee des Handy-Video Tagebuchs. Gleich beim ersten
Mal
drückte ich einem das
Handy in die Hand uns lasse ihn/ihr filmen. „Schön die
Personen im Bild halten, möglichst nicht anschneiden und mach mal.“
fordere ich
jeden auf. Ich gebe
ihnen mein eigenes Handy, dass eine besonders gute
Videoauflösung hat. Trotz anfänglicher Sprüche: „So eins will ich
auch.“ „Ich hau
einfach mit dem ab“
„Tschüß ich geh jetzt mal “ und weiteren so ähnlichen
Sprüchen, gibt es nie einen ernst gemeinten Versuch etwas zu stehlen.
Sei es das begehrte Handy, die wertvolle Digitale Fotokamera oder das
teuerste
Stück, die Videokamera. Auch im Umgang mit der Technik zeigt sich bei
ihnen ein
großes
Verantwortungsbewusstsein. Ich gehe zum Auto, hole dort andere Sachen,
ohne mir jemals
Sorgen über meine Technik zu machen. Dies sind
natürlich
hervorragende Voraussetzungen
zum Arbeiten. Zeitweise waren Foto, Handy und
Videokamera gleichzeitig im Einsatz, da hatte ich alle Hände voll zu
tun. Schade,
dass man dies nie im
Film sieht.
Filmauszug:
„Mama und Papa ihr streitet
euch so oft,
alles ist dann so sinnlos, und ich bete zu
Gott,
dass er uns helfen soll, keine Streitereiten mehr.
Die stärkste Gruppe der Clique, leider nur Jungen, rappen und schreiben eigene
Beats, somit ist das Interesse, den Film irgendwie mit HipHop zu
verbinden sehr
schnell klar. So entsteht
die Idee, das Thema Konflikt um die Bühlschule als ein
HipHop Video zu drehen. Im Film sind alle Texte von den
Jugendliche selbst
komponiert und
geschrieben.
Leider
wird der Video-Clip nicht umgesetzt, weil die Jugendlichen nicht in der Lage
sind, kleinste Aufgaben, wie Drehorte mit
dem Handy aufzunehmen in der Zeit
zwischen den Projekttagen zu erledigen,
obwohl HipHop ihr Leben ist. Sie
schreiben Texte und komponieren Beats, aber mit anderen Aufgaben tun sie sich
schwer. Die Jugendlichen konsumieren am
liebsten, selbst bei so etwas wie einen
Film
zu drehen, herrscht die Mentalität des „Konsumierens“ vor.
Und
die Rapper leben nur in ihrer Musikwelt, sie reden
vom HipHop Clip, aber
dafür etwas Tun, ist ein längerer
Entwicklungsprozess. Außerdem musste ich
aufpassen, von dem Ältesten nicht für
seine Idee als Handlanger, der seine Ideen
professionell umsetzt benutzt zu werden.
Dies habe ich ihm gleich zu Anfang auch
gesagt, dass es nicht meine Aufgabe ist,
ihm sein Video zu drehen.
...
Filmauszug:
„Und wie fühlt man sich so als Frau in einer
Männerclique?“
„Ja, normal halt. ....
aber ich denke nicht, ....“
Was ist mit den anderen, besonders den
Mädchen aus der Clique, die zwar gerne mit ihren Jungs
HipHop hören, selbst aber auf RnB oder Pop stehen.
Aus diesenÜberlegungen heraus und der überzeugenden
Mitarbeit der Mädchen, sei an der Kamera oder beim Schnitt will ich den Mädchen
eine stärkere Entwicklung
ermöglichen ohne das sie gegen ihre
eigenen Freunde und die Clique angehen müssen.
Das Einfachste ist, beim Gesang und der
Stimmarbeit anzusetzen. So entsteht die Idee, den Jugendlichen die Möglichkeit
zur Stimm- und Gesangsunterricht anzubieten.
Hier
ist eine Aufteilung in Jungen und Mädchen am Unauffälligsten.
Bei der Stimm- und Gesangsarbeit geht es
nicht in erster Linie darum, unbedingt Sängerin zu werden, sondern durch die
Arbeit an der Stimme sich mit sich selbst auseinander zu setzen, zu lernen zu
sich selbst zu finden und zu sich selbst stehen zu lernen.
Diesen Ansatz verfolgt Ulrike Helmholz in
ihrer eigenen Gesangsarbeit schon seit mehreren Jahren erfolgreich. Sie ist
Gesangskünstlerin und -Lehrerin aus Tübingen. Das Haus der Jugend hatte noch
Geld zu Verfügung und unterstützt
diesen Ansatz.
Zum ersten Mal müssen die Jungen als die
Mädchen der Clique ihre Songs üben, den Raum verlassen. Ein Aufruhr unter den
Jungs, sie wissen nicht wie ihnen geschieht. Aber sie machen mit. Allein, dass
sie als die Macker der Clique des Raumes verwiesen werden, ist ein wichtiger
Erfahrungs- und Lernschritt für beide Geschlechter.
Beim Gesang geht es um Respekt. Respekt
vor dem eigenen Körper, somit vor sich, nur so lernt man auch den Anderen zu
respektieren. Am Anfang kommen sie sich lächerlich vor,
irgendwelche Atemübungen, Stimmübungen zu machen.
Die Fenster
müssen verdunkelt werden, damit ja niemand sie von außen sehen kann.
Durch die Überzeugungskraft von Ulrike
Helmholz und dem Argument; es ist gut für ihre Stimme und somit für ihren Rap,
lassen sie sich erstaunlich schnell auf ungewohntes Terrain, wie die Stimmarbeit
ein. Plötzlich trinken sie während des
Stimmunterrichts
Grünen Tee, weil er die Stimmbänder schont.
Allerdings befragt man sie in der Gruppe,
dann machen sie sich darüber lustig und finden es unsinnig. Der Prozess, zu
etwas Ungewöhnlichem, was nicht in ihr cooles Image passt zu stehen, ist ein
längerer Weg.
Ganz bewusst wähle ich keine HipHop oder Breakdance Lehrer aus. Das Thema des Modellprojekts: „Wir
kümmern uns selbst“ ist der Konflikt im öffentlichen Raum. Meine Überlegungen
sind, ich will sie auf einer künstlerischen Ebene ebenfalls mit einem Konflikt
konfrontieren. Die Jugendlichen sind so in ihrer eigenen Welt, besonders die HipHopper, gefangen, dass sie nichts außerhalb ihrer HipHop
Kultur an sich heran lassen. Eine Entwicklung, die auch das Alter bedingt, es
ist wichtig Stellung zu beziehen, um sich als Person zu definieren. Nur HipHopper sind cool. Natürlich spielen da noch andere
Faktoren zusammen.
Ihr Blickfeld ist zu einseitig, sie blocken
Auseinandersetzung mit anderen Gedanken und Welten sofort ab. Durch die
Stimmbildung – und den Gesangsunterricht haben sie eine einmalige Chance andere
Kunstgattungen und Künstler kennen zu lernen.
Durch die Arbeit setzen sie sich
mit einer anderen Kunst auseinander. Zuerst die Auseinandersetzung mit dem
Film, dann mit der Musik und es später sogar noch mit einer Tänzerin.
So erweitere ich den Begriff „Konflikt im
öffentlichen Raum“ um weitere Dimensionen, nämlich den Konflikt der
künstlerischen Gattungen, was für mich auch auch ein
Raum ist.
Als krönender Abschluss schwebt mir eine
Inszenierung mit den Kunstformen, HipHop, Noise-Gesang,
Tanz, Video- Licht und Ton vor.
...
Filmauszug:
...
„das es zu lange gedauert hat. Na ja geht
schon.“
„Woran lag
es, dass es so lange gedauert hat?“
„Keine
Ahnung, ja vielleicht an uns, statt auf die Sache zu konzentrieren immer
nur gelabert
haben und nicht immer zugehört haben.“
„Das wir
Scheiße gebaut haben.“
„Aber das
ändert sich jetzt.
“
...
„Das heißt,
was kann man mit einem Schnitt machen?“
„Es
verfälschen“
„Ja, so
Leuten Sachen in den Mund legen, was sie eigentlich gar nicht so sagen.“
Im Augenblick wird
der Gesangsunterricht zu Ende geführt. Und es gab schon die
Projekttage mit der
Tänzerin. Nach anfänglichem Murren, ich will aber nicht Ballett
tanzen, das ist schwul, erkennen die
Jugendlichen sehr schnell wo ihnen die
Tänzerin helfen
kann, bei er Performance auf der Bühne. Sie lernt mit ihnen
Bühnenpräsenz und
die Wahrnehmung von sich und den anderen auf der Bühne.
Sie sollen auf den
Mitsänger Rücksicht nehmen, auch wenn er hinter ihnen steht.
Sie bauen Wechsel
von den Positionen auf der Bühne ein und es geht mal wieder
um das Thema Respekt, vor sich selbst und
den Anderen gegenüber.
Die Tänzerin
bezieht auch ganz klar Stellung zu den Texten. „Leute, ist euch
eigentlich klar was ihr die ganze Zeit
singt, ich selbst bin eine Frau, Freunde von
mir sind Homosexuell, glaubt doch nicht, das
ich Lust habe mit euch so einen Text
zu proben. Ich verstehe, dass man ab und zu
heftige Wörter verwendet, aber dann
müssen sie gezielt eingesetzt werden, sonst
verfehlen sie ihren Effekt.“
Natürlich ist die
erste Reaktion, das ist unsere Musik, die lassen wir uns von
niemanden nehmen, damit kann man richtig
viel Geld machen, siehe Bushido und
andere.
Dann stehen sie im
Zwiespalt, sie wollen mit der Tänzerin unbedingt weiter
arbeiten, auch mit mir. Beide führen wir
aber eine Auseinandersetzung mit ihnen,
mit welchem Ziel und mit welchem Stil können
sie als Rapper auf sich aufmerksam
machen? Mein Ansatz ist komplett ein anderer
als ihrer, sie sind nur auf den
Gangsta Rap fixiert. Es arbeitet in ihnen.
Erschwerend kommt
hinzu, das über den Älteren sie Kontakt mit einem
jungen
Produzenten
bekommen haben und nun glauben sie an die Möglichkeit zum
Erfolg. Nun zählt
nur noch das Image, ihr Image als Gangsta Rapper. Alle
bisherigen Ansätze werden negiert.
So eine
Auseinandersetzung und künstlerische Entwicklung braucht seine Zeit. Ich
kann nicht erwarten, dass ich da einmal
wöchentlich auftauche, und von ihnen
verlangen kann, dass sie ihre Sprache, ihre
Kultur, von der sie ihr Selbstwertgefühl
beziehen, ohne Widerstand aufgeben. Das wäre
vermessen, die Gespräche
führen wir, sie argumentieren dagegen, sie
wollen mit uns arbeiten, sie sträuben
sich dagegen. Aber sie sind neugierig und
kommen immens in einen Konflikt mit
sich selbst und ihrer Clique.
So trauen sich die
Jüngeren nicht gegenüber dem Älteren ihre Meinung zu sagen.
Denn unter der
Woche sind sie auf sich und ihn, der ihnen hilft die Songs zu
produzieren angewiesen. Welche sonstigen,
längerfristigen Perspektiven haben
sie? Können sie sich auf andere, wie mich
verlassen? Und warum, nur wenn sie
sich „verbiegen“? Schon jetzt geht meine
Arbeit weit über das Filmprojekt hinaus.
Die Workshops mit
der Sängerin und der Tänzerin bestätigen mein Konzept, sie
mit anderen Künsten zu konfrontieren, sie
von den Künstlern lernen zu lassen, so
erweitern sie ihren Horizont. Würde ich nur
mit HipHopern und Breakdancern
zusammen arbeiten, dann wäre ihr Blickfeld
zu eingeengt.
Unabhängig davon
bedeutet jede künstlerische Arbeit eine Auseinandersetzung
mit sich selbst und den anderen. Es geht
immer um Respekt, den vor sich selbst
und den Mitmusikern, es gilt besonders auf
der Bühne, den anderen wahr
zunehmen und das bedeutet nichts anderes als
den Mitspieler und sich selbst zu
respektieren. Das ist ein ganz wichtiger
Ansatz unser Arbeit und bestätigt meine
Idee.
...
Das Filmprojekt
zeigt eines ganz klar, auch diese „schwierigen“ Jugendlichen sind
für Etwas zu begeistern und mit ihnen kann
man arbeiten, man kann mit ihnen
diskutieren. Und der Film zeigt die
Jugendlichen von einer anderen Seite, sie sind
kreativ, sie arbeiten und bemühen sich.
Damit sind weder Gewalt, Drogen oder
andere Probleme gelöst. Hierfür bedarf es
einer längerfristigen Projektarbeit.
Dieses Filmprojekt
sollte weitergeführt werden, allein schon wegen der
Jugendlichen. Das
erste Mal in ihrem Leben kommt jemand von außerhalb und
arbeitet mit ihnen an Themen, die sie
wirklich interessieren. Allein dieser Faktor
zeigt ihnen, dass sie Ernst genommen werden.
Viele Eltern wissen überhaupt nicht
mehr, was ihre Jugendlichen machen.
Eine kleine Gruppe,
die sich nicht für Musik interessiert, will mit mir für den
Förderverein
Sicherer Landkreis e.V. wo der Landrat Herr Mader Vorsitzender ist,
für das 10 jährige Jubiläum ein kleines
Landkreis bezogenes Handy-Film-Festival
organisieren.
Wir haben damit
begonnen und sie sind gerade dabei, sich das erste Mal an einer
Konzeption zu üben.
Wir wollen das Projekt in den Schulen und anderen
Einrichtungen
bekannt machen, und die Jugendlichen auffordern sich an dem
Handy Film Festival
unter dem Motto: „Action statt Gewalt“ zu beteiligen.
Christoph Helmholz
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